Erstmal hinkommen

 


 

Die Käptnstimme.: stiff lip, upperclass Britain, schnell wie eine frisch geölte Kalashnikov. Eine Frau fliegt uns nach Abu Dhabi. So fängt das mit der arabischen Welt schon mal an.

In meinem Handgepäck eine Abaya, langer Rock, Schal, Haarband. Alles schwarz. In der Kölner Strasse bin ich gut beraten worden. Saudi Arabien? Da geht Hose mit kniekurzer Abaya gar nicht. Schon gar nicht TShirt und nur Tuch darüber. Ein langes Kleid soll es sein.  Die Beraterin in ihrem langen taubenblau-grauen Kleid, Kopf und Hals eingewickelt bis auf kleines Gesichtchen kommt sich gerade sehr modern vor.

Für den Kopf ein Piratentuch und darüber die KluKluxKlan Kapuze der Abaya. Und alles aus 100%Poly. Dazu mein langer Rock. Gut dass ich noch Samstag Nachmittag in letzter Minute kalte Füße bekommen habe und in dem Spezialgeschäft war.

In Abu Dhabi sind wir zu früh und fliegen eine halbe Stunde eine Tangente. Die Landung soft as silk. Dann laufen wir eine halbe Stunde die endlosen Gänge entlang. Und verpassen trotzdem  den Anschlussflug. Jetzt müssen wir zu einem Service Desk.

Eine Schlange mit 30 Urlaubern, die ihre Anschlüsse nicht mehr erreicht haben. Es ist 22 Uhr.  09Uhr am nächsten Morgen ist wöchentliche DreiLänderkonferenz.

Die nächsten Flüge nach Dammam sind ausgebucht. Während Klaus in der Schlange steht, sitze ich. Eine junge Kuwaiterin, Gesichtsschleier, setzt sich neben mich. Ich spreche sie an. Sie war in Vienna, es war ihr zu heiß dort,??, und in Munic, viel geregnet. Ihre rote Ferragamo Tüte hat einen Riß. War wohl kein guter Trip, scheints. Dann kommt eine Familie mit Oma im Rollstuhl. Sie steht auf und wird neben mich gesetzt. Sie versucht sich auf arabisch mit mir zu unterhalten. Sie fliegt weiter nach Mumbay. Ich zeig ihr Fotos und jetzt sollte ich wissen was Sohn und Tochter heißt. Sie gibt mir eine Handvoll Nüsse 

 

Eine lustige Truppe aus Indonesien, die sich einen Knallerwitz nach dem anderen zu erzählen schienen.

 

aus einer großen Papiertüte. Wir knuspern und sie fragt mich ob ich Muslimin bin. Noch ruht die Abaya im Koffer, aber mental bin ich schon auf Spiritualität rund um den alltäglichen Tagesablauf eingestellt  

Wir müssen zu einem Chauffeur Desk und warten auf einen Wagen. Noch ein junges Pärchen fährt mit. Aber in einferntes Hotel als unseres.Die Armen. Sie wollen nach Colombo zum Urlaub machen. Unser Hotel Centro Capital, 20 Minuten Fahrt entfernt. Morgen früh um 6 werden wir wieder abgeholt. Es ist alles appetitlich frisch. Trotz Mitternacht gibt es eine Cafeteria mit einem Jungen aus Indien. Wir bekommen noch ein Sandwich, Avocado/Huhn, Käse/Tomate und Softdrinks. Im Zimmer ist alles in Ordnung. Ich bin so froh nicht im Flughafen die Stunden überbrücken zu müssen.

 

Um 6 wartet der Chauffeur schon. Aber wir fahren noch nicht. Ob wir nicht frühstücken wollen. Ja klar. Haferbrei, Früchte, Aufschnitt alles aus Truthahn, Beef und Chicken, Eier Baguette, Butter und Aprikosenmarmelade. I’m happy.

Der Flug, der nun folgt, geht nicht nach Dammam, sondern nach Bahrain. Von dort sollen wir mit dem Bus nach Dammam fahren. Ausgeruht wie ich bin finde ich das schön. Über die Brücke von Bahrain nach Saudi. Tolles sightseeing für mich.

Wir fliegen in einer komplett besetzten Maschine nach Bahrain.

 

 

 

 Am Transferpult in Bahrain bedauert die Mitarbeiterin. Keine Busfahrt für uns.Wir müssen die Strecke fliegen, wegen des Visums. Beim ersten Eintritt darf ich nur via air ins Land. Jetzt 40km fliegen!

Wir müssen mit jemandem von Ethihad unserer Fluglinie sprechens für neue Flugtickets.

 Wir warten eine Stunde in einer leeren Zollhalle an einem langen Pult mit 10 Mädchen dahinter. Ab und zu kommen Passagiere mit Tickets und fragen nach ihren verlorenen Koffern, Handys. Genervt werden sie mit einer fahrigen Handbewegung, die irgendwo und nirgends hinfuchtelt weitergewiesen. Ein Haufen Inder umlagert eine Mitarbeiterin. Erstmal werden sie in eine Reihe aufgestellt. Die strenge Lehrerin lässt sich dann dazu herab auf ein ihr hingehaltenes Papier näher hinzusehen. Sie bekommt beinahe einen Anfall und scheucht sie weg. Alle so ordentlich aufgestellten jungen Männer stieben auseinander und stolpern von dannen. Sie schimpft noch hinter ihnen her. 

Endlich kommt der Ethihad Mann. Erstmal sollen wir unser Gepäck holen. Hier? Eingecheckt in Düsseldorf für Dammam stehen sie tatsächlich neben einem Band in Bahrain. Jedenfalls zwei von drei Koffern. Der dritte steht zwei Tage später auf dem Flughafen Dammam zur Abholung bereit.

Mit dem Shuttlebus dürfen wir nicht fahren, der nächste Flieger geht erst um 6 abends. Deswegen stellt uns Ethihad einen Limusinensevice zur Verfügung. Ein schwerer Geländewagen. Ein ledergepolsterter Kühlschrank.

 Das Wasser ist zu blau um wahr zu sein. Wegen meines erstmaligen Eintritts muss ich bei der dritten Passkontrolle aussteigen und in einem Büro alles kontrollieren lassen, Fingerprints, Stempel, es nimmt kein Ende. Aber es ist alles ok mit dem Visum. Wir können weiter.

Das Hotel ist in Al Khobar wo die Brücke auch endet. Es ist zwischen einer Bank und einer Moschee gelegen.

Nach einigen Gesprächen haben wir eine Zwei Raum Suite im 6. Stockwerk. Panoramafenster 3x4m. Die ganze Stadt liegt ausgebreitet vor uns.  Drei Vorhänge halten das Sonnenlicht fern. 44°C, gefühlt 51°C laut wetter.de.

 

Wir kaufen in einem kleinem Laden, Stil Büdchen, Wasser und Bier.

 

 

Holstenbier. Alkoholfrei. An der Strasse fahren viele Taxis. Wir fahren zum Promenadenweg am Meer. Die Al Khubar Corniche.