Dammam

Mit neuer Abaya umflattert schwebe ich durchs Sheraton und zwei weiteren Hotels, um im 20 km nördlich gelegenen Dammam eine neue Bleibe  unweit des neuen Büros zu finden. Das Sheraton ist das einzige Hotel in dem es eine eigene Spa Abteilung für Frauen gibt und 5 Minuten entfernt davon liegt.

 Also außerhalb eines compounds eine Schwimmbadmöglichkeit für mich.

Am Eingang, ‚Women Only’, ist gleich ein Trainingsraum. Zwei junge Mädchen, 16,18 Jahre alt, laufen mit Ohrstöpseln. Ich spreche die erste an und sie nimmt lächelnd ihre earphones aus den Ohren. Shorts, Poloshirt, Haare zurück gebunden, sportlicher Körper.

Sie sagt, es ist im Moment niemand da, der mir alles zeigen kann, aber sie will das sehr gerne tun. Es gibt noch einen leeren Gymnastikraum und dann viele Kosmetikbehandlungsräume mit Blumennamen, Badewannen, Saunen, Massageräume und den Swimmingpool, in dem 2 Kinder Spaß haben. Und ein Friseursalon. Sie preist alles in den höchsten Tönen, es soll mir gefallen.

Aber 300€ im Monat für die externe membership ist viel.

Es gibt auch eine Rezeption. Dort sitzt eine junge Frau in Abaya, aber ohne Kopfbedeckung. Die eine Hälfte ihrer langen Haare ist kurz geschnitten und blau gefärbt. Die piercings in ihrer Lippe und Nase und Ohr sind auffällig. Damit sieht sie ziemlich Ethno-Punkig aus. Dazu Gothic - Augen geschminkt. Englisch kann sie aber nicht. Oder sie traut sich nicht. Infomaterial hat sie nur Arabisches. Ah, hier ein Englisches findet sich doch noch.

Die Gegend war nicht gut. Streunende Kinder auf Mofas, vielleicht 12, 14 Jahre alt. Ein Junge versperrt den Ausgang und droht dem Taxifahrer mit der Faust, als der ihn auffordert die Ausfahrtsspur frei zu geben.

In einem anderen Appartement-Hotel gibt es einen Außenpool. Natürlich nur für Männer. Der Rezeptionist meint, er könnte vielleicht nach Rücksprache mit dem Manager eine Stunde abends für mich alles abschließen, damit ich dort alleine schwimmen kann. Na, ja. So ein mittelgut seriöses Angebot.Lage, gleich am Zugang zu einem Carrefour mit Shopping Mall. Aussicht auf Betonwand.

In einem compound könnte ich jetzt schon geschwommen haben und den selbstdestillierten Obstwein meiner Nachbarn loben.

 

Das Werkzeug dafür kann man im Supermarkt kaufen.

 

 

 

Stattdessen sehe ich eine ganze Menge von dem Platz an dem ich hier lebe.

In dem libanesischem Restaurant in Al Khobar essen wir nach der letzten Gebetszeit ISHA.21:00 unser Abend Dinner.

Vorderer Eingang von der Hauptstraße hell mit Glaswänden für ausschließlich die Männer, Hinterer Eingang, eine dunkle Seitenstraße, Eingang für die Frauen kaum zu finden. Drinnen ist es aber gemütlich mit weinroten Tischdecken und angenehm älteren souveränen Kellnern. Holzparavents teilen die Tische ab, an der Decke ein großer Flachbildfernseher mit Sport. Die Speisen werden auf Wagen an die Tische gefahren.

 

 

Fasten brechen beginnt nach Sonnenuntergang. Dann wird zum Maghreb gerufen. Kann der Muslim machen, muss er aber nicht. Ab dann gibt’s Iftar, das ist das fasten brechen mit Datteln und Wasser.

 

 

Danach das ganze orientalische Buffetprogramm. Mein Favorit: Linsensuppe und Yoghurtgetränk.