Verbesserungswünsche

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Die Miete war so akzeptabel, dass wir nicht lange auf die ins Auge springenden Mängel rum reiten wollten. Man kanns ja aufzeigen. Wenn nichts geschieht, hängen wir uns eben selber rein.

Der Uralt-Rost-Boiler im Bad hatte keinen Stromzugang(warum hing er da? Verlängerungskabel unter der Dusche?) und das Toilettenbecken war am Sockel gebrochen. Wir rechneten damit diese beiden Dinge selber neu installieren zu lassen und sprachen es bei der Begehung an. Es sollte in Ordnung gebracht werden.

Tatsächlich war am nächsten Tag ein niegel nagel neuer Durchlauferhitzer der letzten Generation in der Küche, der Bad und Küche versorgte. Ein Techniker brachte ihn gerade an.

Das Becken war neu verspachtelt und wirklich trat kein Wasser mehr aus.

Kein Glück hatten wir mit dem Wunsch nach Stühlen. Die kleinen Klapphocker wurden als nicht ergänzungswürdig erachtet. Auf unseren Wunsch wurden Fernseher, Gardinen, ein zweites Doppelbett abtransportiert. Ein kaputter Glas/Metalltisch und ein zweites Paar Gardinen warten auf dem Balkon noch darauf. Stehen auf der Inventarliste, müssen also übergeben werden. Die Reinigung, Decken, Wäsche, Handtücher kaufen, noch mal Toilettenschüssel reparieren hat noch mal 10 Tage gedauert. Dann sind wir am 30.3. eingezogen.

Die Wäscheaufhängung ist gekracht. Ein Metallseil hats nicht mehr gepackt. Eine Leiste geht noch, also 50% funktionstüchtig.

 Es fehlen Rollos oder Gardinen für drei Fenster und eine Fliegenschiebetür. Gestern war eine Hornisse in der Wohnung und heute ein Gecko neben meinem Bett. Mit Schaufel und Feger 9 Stockwerke tief fliegen lassen.

Toll ist ja auch dass man in der eigenen Wohnung selber kochen kann. Ich habe bisher Baguette mit Tomaten und Käse gekocht und auch Butter und Honig auf Baguette. Und Klaus kann ganz Klasse Nespresso kochen. 

Gegenüber unserer Wohnanlage, Ausgang Nord ist ein alter Gemüsemarkt. Vor drei Jahren war hier angeblich alles noch ein Dorf. Dort kann man auch Pflanzen und Fische in Gläsern kaufen. Auf unserer Seite ein Esslokal am anderen. Auch ein Besseres mit weißen Tischdecken, Seegurken(teuer) auf der Speisekarte, vielen Fischbassins, mit einem davor auf und ab gehenden Besitzer, der sich wohl bei dem einen oder anderen Fisch fragt, wie lange ders noch macht. Es gibt klare Suppen in teetassenkleinen Schüsseln, Pilze z.B. oder schwarze Henne. Guter Laden.

Dann natürlich Schönheitssalons für Frauen, Apotheken, kleiner Supermarkt, Telefongebührbezahlstelle, Reinigung, keine Wäscherei leider bisher gesehen.

Dann kommt ein Hotel. Hotel Vienna. Ich hab mir mal drei Zimmer zeigen lassen. Die ohne Fenster sind die teuersten. Eins für 386 bekäme ich für 266. Die Zimmer waren wie in Jiangshan im Hotel International. Ein Frühstücksbuffet haben sie auch. Ein sehr schönes Hotel. Man spricht Englisch, z.T.

Die Gartenanlage ist super gepflegt. Es vergeht kein Tag, dass nicht Brigade „Grüner Baum“ buddelt und pflanzt. Jetzt sind wohl die Wasseranlagen dran. Kein chinesischer Garten ohne Wasser. Wo bei uns eine Rasenfläche wäre ist hier ein Teich, Brunnen, kleiner Bach.

 

Wie ein kleines Paradies. Besonders abends, wenn noch ein paar Vögel flöten. Eine Art hört sich wie eine Amsel an. Nur lauter und kapriziöser.

 

Als ich mit 4 Jahren von Hornburg nach Lohfelden umzog, saß mitten auf dem Rasen vor unserem neuen Zuhause eine Amsel. Dieselbe, dasselbe, wie in Hornburg. Grüner Rasen, schwarzer Vogel mit orangenem Schäbelchen.

Sie war neben dem großen Umzugswagen mit geflogen, davon war ich überzeugt. Sie sah mich an als ob das doch ganz selbstverständlich wäre. Jetzt wohnte sie eben woanders. Wie ich.