Meine Großmutter hatte die Gewohnheit die Teeblätter in ihrer Teekanne mehrmals aufzugießen,

was ihre Töchter, meine Mutter und Tante, für ganz schrecklich ungesund hielten und sie davon abzubringen hofften. Worauf sie jedes Mal jammerte, was sonst nicht ihre Art war,“ die einzige Freude, die ich im Leben noch habe, wollt ihr mir auch noch nehmen“. Großes Gelächter der Töchter.

So erzählt von meiner Mutter, in einer Zeit, als die ersten löslichen Granulat-Tees angeboten wurden. Jetzt habe ich eine interessante Entdeckung gemacht. Um meine Pfefferminzbeutelchen, die ich mitgebracht habe, über drei Monate zu strecken, gieße ich sie mehrmals auf und tatsächlich hat der dritte Aufguss den zwar feinsten, aber doch deutlichsten, reinsten Minzegeschmack. Der erste ist direkt bitter, dumpf und wuchtig dagegen.

 Und wieder ist ein Rätsel der Kindheit gelöst.

 

Tee heißt so ähnlich wie von der Türkei bis Japan. Cha. Und LüCha ist grüner Tee. Lü heißt grün und rot heißt so was wie chomße, ch wie bei Nacht und ganz tief nach unten. Und schwarzer Tee wird hier als roter Tee bezeichnet. Der Grüne gerne aus gläsernen Bierseideln und mit einer Thermoskanne mit heißem Wasser zum selber nachgießen serviert. Es gibt auch eine mobile Plastikvariante mit Schraubdeckel und integriertem Siebeinsatz mit Tragebändchen. Begegnet man im Fahrstuhl, auf den Fluren, sie baumeln am Fahrrad und Elektroroller und sind den alten Bambusbehältern der Arbeiter aus der Vorplastik und Vorrevolutionärzeit in der Form nachgestaltet.

Zum Essen perfekt die zarte Bitternote und schmeichelnde Wärme als Übergang zum heißen Essen. Eine Alternative für uns bleibt natürlich ein kühles Bier. 2,5%ig.   Heiniken ist ok.

 Ein einziges ist auch nach deutschem Reinheitsgesetz gebraut. Tsingtao. Die Stadt heißt jetzt Qingdao. Partnerstadt von Paderborn. Haben Deutsche aus Weihenstephan gegründet. 1903. Aber wird schon Reis statt Gerste verwendet. 

Ein großes Rätsel bleibt für uns noch die wundersame Wandlung eines der abscheulichsten Rasierwasserdüfte, die ich je meinem ständigen Begleiter originellerweise zu Weihnachten verehrt habe, in ein dezent nach frischer Seife mit einem Hauch Sandelholz und Lavendel/Rosmarin, gerade noch so eben wahrnehmbares an eher Aura als Duft zu bezeichnendes.

 Also es riecht hier nach fast nichts. Das Obst hat irgendwie gar kein Aroma.

Am Eingang vom Markt ein Wasch- und Putzmittelstand dessen Seifengeruch das einzige ist, was ich auf dem Markt bisher bewusst als Odeur wahrgenommen habe.

Genauso im Hotel. Ist ja auch gerade wieder gewischt worden.

Es gibt auch Müllecken. Wenn der Wind auf dem Fluss Abfall und Grünzeug zusammengeweht hat. Riecht aber nicht. Nach Wasser und Wind vielleicht.

Die Kleidung von Vorübergehenden manchmal nach Omas Mottenkugel Schrank.  Zwei zerlumpte Gestalten habe ich bisher in der Stadt ausgemacht. Zerlumpt ja. Auch vefilzte Haare. Aber Geruch, Fehlanzeige.

Nivea hat auf dem weltweit heiß umkämpften Deo Markt hier auch kapituliert und ist weiter nach Brasilien gezogen.

Flotter, Artikel mit aktuellen Fakten dazu:

 http://www.zeit.de/2012/09/DOS-Massenprodukt-Deo

Ganz interessant und kurzweilig geschrieben über eine Neueiführung am heiß umworbenen chinesischen Markt.

Dafür das Essen meist fast überwürzt. Salzig, süß, ölig, scharf und das alles in einem Gericht.Zitrone fehlt mir manchmal ein Spritzerchen um den Geschmack ein bisschen hoch zu ziehen. Vielleicht spielt die hohe Luftfeuchtigkeit eine Rolle beim Geruch und Geschmack. 

Es regnet seit zwei Tagen auch wieder schön gleichmäßig. Alles weiß verhangen. Nix Luftverschmutzung. Hier nicht. Sieht man auf alten chinesischen Landschaftsbildern nicht auch immer diesen weißen Himmel?