Klasse aufgeräumt und streng durchorganisiert.

Sehr asiatisch. Im Sinne von, fein, klein, emsig.  Niemand spricht Englisch. Manche nett und lächeln, manche schneiden mir eine Grimasse und gucken ärgerlich, ältere Leute auch offen missbilligend.
Eine Schule zum chinesisch lernen gibt es nicht. Bin auf mich allein gestellt. Hab Kontakt zu einer Hoteldame hergestellt, die ein klein, klein wenig zu verstehen ist.

Eben kommen zwei liebe Frauen und bringen Korb mit Äpfeln und chinesischer Zeitung. Da kann ich mir ein paar Bilder, vor allem Werktätiger, ansehen.

Wie süß ist das denn.
Wir sind im ersten Haus am Platz. Großes Zimmer mit Blick auf Fluss und irre blau beleuchtet die Brücke. Auch an der Promenade gibt es Beleuchtung wie in Las Vegas und ein kleiner Rummel mit kleinem Riesenrad, grün, lila, glaub ich, beleuchtet.

 



Gestern war was mit Vollmond. Große rote Lampions schwebten gen Himmel. Konnte man kaufen und einige Kartendeuter oder Astrologen mit seriösem reduziertem Schreibarsenal saßen auf der Brücke. Eine Mutter schimpfte ihr kleines Kind total lautstark übertrieben aus, eine Gruppe Frauen sang durch Mikrophon und einer spielte ein Saiteninstrument. Überall kleine Stände mit Essen und Schnickschnack. Irgendwie ein kleines Fest anscheinend.

Der Flug war angenehm mit einem ruhigen netten Dänen an unserer Seite.
Empfangen wurden wir überraschend von Hu, einem Freund. Er war auch am Samstag in Peking angekommen und, weil er den ganzen Sonntag nicht in Peking sein musste, erst Montag wieder, ist er nach Shanghai geflogen und hat uns sicher zu dem Auto gebracht, dass uns ins 477km entfernte Jiangshan  fahren sollte.
Er hatte sogar noch einen Dolmetscher organisiert.
So fuhren wir in einem dicken BMW mit 4 Koffern, 3 labtops und zwei fröhlichen Chinesen südwestlich.

Grüne Hügel mit niedrigen Bäumen, Flüsse, Seen, alles da und wo Landwirtschaft zu sehen ist, alles tadellos bestellt. Auch in der Stadt alles akkurat. Alle arbeiten emsig und mit großem Ernst. Bisschen ungewohnt nach Afrika. Hier braucht es definitiv keine Entwicklungshilfe.

 In Jiangshan war von den drei Deutschen keiner da. Es wurde eine Sekretärin geschickt, die etwas englisch spricht. Lilly. Wir sollten sie in dem Hotel treffen, dass sie ausgesucht hatte. Sie kam später und wir schauten schon mal das Zimmer an.
Eine alte Gammelbude mit noch älteren Teppichböden, Wahnsinnskrach von stattfindenden Festen, lauwarmen Wasserspenderwasser.  Unser Dolmetscher flüsterte mir ins Ohr,  “ I think this place is not safe. Also there is a smell... no good place for you”.
Es war das nächstliegende zum office und das hatten wir so als Kriterium geschrieben.
Ich hatte noch zwei andere Hotels online gefunden und da fuhren wir hin.  Auch ganz nah.

Riesig und wie überall übrigens viel sozialistischer Ostcharm. Will heißen Desinfektionsgeruch plus Marmor, plus viel Personal. Nicht 1 Rezeptionistin für 0 Gäste, sondern eine ganze Junggesllinnen-Abschiedstruppe von Mädels. Die Assoziation liegt vielleicht an ihren gleichen lila Blusen oder den Perlen und Diamanten in ihren identisch frisierten Haaren.
Ungefähr 10 Mädchen in schwarzen Hosenanzügen und Rüschenblusen an der Rezeption. Englisch? Nie gehört. Dazu musste noch eine 11te geholt werden.
Drei Zimmer angesehen, Klaus harte Verhandlungen geführt bis vom general manager das abnicken zum Normalpreis für ein großes Zimmer kam.

Das Bett sieht wie ein Bett aus, ist aber echt das blanke Holz zum liegen, keine Matratze. Leider wieg ich nicht 40kg, dann geht das ja vielleicht.

Wir haben dann Lily zum essen eingeladen und wir gingen zu zwei Plätzen, wo zu ihrer Überraschung keine Tische und Stühle mehr standen. Also draußen am Fluss war das.
Aber es gibt genug Auswahl. Wo wir hingingen, waren Bilder von allen Gerichten und unzählige Wasserbassins mit Fischigem, Krabbeligem.
Wir entschieden uns für Spargel mit Entenzungen(Knöchelchen und Spitzes dabei), Froschschenkel - Eintopf mit Knoblauch und sehr scharf dann noch gehacktes Huhn mit allem(Köpfchen, Krallen) und Grünes Gemüse(Spinat und Mangold).
Lilly ging gleich nach dem spachteln nach Hause und wir sind noch an der Promenade promeniert.
Durch viele Menschen und mit vielen Menschen über die beleuchteten Brücken zum Hotel. Unwirkliches Gefühl. Alle sehen anders aus als wir und alle empfinden das wohl genauso und betrachten uns ausgiebig.

Heute ist Klaus vor 20:00 nicht zurück. Er ist die ganzen Baustellen abgefahren und zu seinem Einstand eine Stunde von hier eingeladen.

Der Weg am Ufer geht glaub ich bis zur nächsten Stadt. Hab mich auch verlaufen und einen Markt mit PAKTISCHEN DINGEN ENTDECKT.
30 Kleiderbügel. Hatte ich nicht zu hoffen gewagt. 10 für 8, bei drei Gebinden hab ich auf 7 gehandelt. Immerhin. Für den ersten Tag bin ich mit mir zufrieden.

Die zwei Frauen mit dem Obstwagen haben mir noch die Coupons fürs Frühstück gebracht - bis ich das verstanden habe! - und Miss Zong will sich nach Chinesisch Lehrern umhören.