Vormittags wieder die Düsenjäger. Ganz schön tief, ganz schön laut. Immer 2, 3 in kurzen Abständen. Da kam mir die Idee uns in die Krisenliste des Auswärtigen Amtes einzutragen. Soll man ja auf jeden Fall als Ausländer in jedem Land machen

Na ja, irgendwann müssen die Jungs ja üben und wenn nicht bei schönstem, blauen Himmel und über einer Stadt, die in keinem Reiseführer vorkommt, wann und wo dann? 

Was sehr auffällt: dass es so wenig sichtbare Kontrollen gibt. Wenig Polizei auf der Straße.

 

 In  Afrika und den arabischen Ländern wandern in den Hotels deine Taschen, wie im Flughafen auf Bändern zum durchleuchten, plus bodycheck. Nicht hier. Selbst bei Politikerbesuch, verteilen sich grad mal eine Handvoll Polizisten auf dem Parkplatz, schlendern wieder zum Eingang, noch mal durch die Lobby und das wars, was man mitbekommen hat. Nie wird in Taschen geguckt, geschweige denn Leibesvisitation mit dem Metallchecker. Gut, der Geheimdienst fläzt sich manchmal in den Ledergarnituren der Lobby, Schwachmaten wie in Äthiopien, mancher Gast hat sein eigenes secrity set mitgebracht,immer drei auf jeder Etage vor den Fahrstühlen und jeder Zweite ist in die Partei berufen worden, oder beim government angestellt, aber Polizei direkt nicht zu sehen.Da niemand im Hotel uns  mal anspricht wie lange wir eigentlich bleiben wollen, versuchen wir jetzt mal an den general manager ranzukommen. Eine sie, die kein Englisch sprechen soll. Es ist sehr schwierig.

Wir beißen auf Granit. Aber Roß und Reiter zu kennen wollen wir uns schon abverlangen.

Wenigstens hat sich der front office manager auf wiederholte Bitte geoutet. Recht unspektakulär, ist er der junge Mann, der uns mit dem WLAN im Aufenthaltsbereich geholfen hat. Sein Satz ist „no problem“. Er versteht uns zwar nicht, aber diese zwei Worte kommen prompt und tadellos in der Aussprache.. 

„Can I help you“ ein anderer burner, der sich rum gesprochen zu haben scheint und man wird wie nach einer gelungenen Akrobatiknummer angestrahlt , ist dann aber das Ende aller Konversation. Nein, es ist keine Salto mortale Nummer, sondern eine Frage, bei der man mit einem Aussagesatz rechnen muss, möchte ich gerne klugscheißerisch informieren, ich Spielverderber. „ Can I help you“, scheint für so etwas wie Hello, oder Good morning gehalten zu werden. Ein schlichtes, the bill, please, oder "we want to pay",  ruft Schweißausbrüche, Getuschel und Gerenne hervor. Dann wird eine oder ein Mutiger zu uns geschoben. Manchmal kommt dann auch nichts und derjenige dreht wieder ab. Wie auf einer Bühne. Dank Langenscheidt, wenn ich denn die rettende Vokabel finde, kann ich auf die chinesischen Schriftzeichen zeigen, großes Aufgeatme, ach so, ach so und die Dramen kürzen sich ab. Jetzt will mein Ingenieur das Original der Rechnung. Das braucht das Hotel auch. Die Lösung: es werden zwei Rechnungen geschrieben mit jeweils drei Durchschlägen. Niemand scheint die hellblauen, rosa, gelben Durchschläge gebrauchen zu können.

 

Jetzt kam der front manager tatsächlich persönlich zu uns ins Zimmer. Verabredet um sechs, klopft es 5 vor sechs. Es scheint uns ein nationalspezifischer Ruf voraus zueilen.

Wir sind beeindruckt. Und hier erweitert sich sein Wortschatz plötzlich doch noch erheblich.Ohne die Kollegen wird er mutiger.

Wir sehen 2 Raum Suiten an, in der Hoffnung auf eine Trennung von Bett und Schreibtisch.

Der große Unterschied zu unserem Zimmer sind eine Wohnzimmergarnitur für Riesen, übergewichtige und dass im Schlafzimmer, die Hälfte unseres, noch zusätzlich ein Sessel steht.

Also Yoga und Gymnastik nicht möglich. Eines im sechsten Stock hat auch einen Balkon, aber nicht begehbar, da zwar Fenster aber keine Tür vorhanden. Sind das jetzt Sicherheitsgründe, oder ein Baufehler gewesen?

Ich glaube das Zimmer in dem wir sind, ist das schönste von allen.