
Die am Meer gelegenen „foreign fabrics“
des 18.- und 19. Jhds., nicht sosehr Produktionsstätte, als vielmehr die Verpackungshallen vor der Verschiffung zum Export, standen in Reih und Glied, versehen mit der Landesflagge der betreffenden Nation.
Als Zahlungsmittel wurde von den chinesischen Händlern und Produzenten ausschließlich Silber akzeptiert. Umgekehrt angekauft wurde grundsätzlich nichts von den Fremden, beklagten die Europäer und Amerikaner. Bezeugt wird dies durch Bilder und Dokumente im historischen Museum in Hongkong.

Von der Terrasse des Hotels sehe ich mir das Feuerwerk des chinesischen Nationalfeiertages abends um 9 an. D.h. den linken und rechten Teil des Feuerwerkes. In der Mitte sind Häuser, die zu hoch für die Raketen sind, um darüber hinweg zu gelangen. Also die Angelegenheit aus meiner erhöhten Perspektive ist etwas mickrig. Die Effekte neu und überraschend. Verzögert aufflammende Bälle, irrlichternd im Zickzackkurs sind raffinierte Aufmerksamkeit – Erhascher für Leute, die Feuerwerk an Bombenangriffe erinnert, oder bei denen von 20 Jahren „Rhein-in-Flammen“ , „Japantag“, „Sylvester“, „Kirmes am Rhein“, usw., - es muss eine Hungersnot oder Nachkriegsjahre in Düsseldorf herrschen, wenn vier Tage ohne ein Feuerwerk vergehen - , diese Spektakel Ermüdungserscheinungen auslöst.
Nachdem ich in zwei enttäuschend kindlich aufbereitenden Museen war, in dem auch noch die Motivation für den Besuch, die „Contemporary Art“ Abteilung, auf unbestimmte Zeit geschlossen war, die zwangsläufig durchquerten „shopping malls“ mit the body shop, hello kitty u.ä. buntem Dreck,

eine leicht gereizte Stimmung bei mir auslösen, war klar,

wir wollen ans Meer.
In nicht einmal einer halben Stunde fährt man von der Metrostation CENTRAL mit einer der drei möglichen Buslinien zur „Repulse Bay“.
Côte d'Azur feeling während der Fahrt. Serpentinen in den Bergen. Clubs, Hotels, Appartement Häuser. Engländer steigen zu.
Die Bucht ist ein Traum aus einem James Bond Film. Die Appartementhäuser lassen mich träumen hier eine Wohnung zu haben. Für einen schrulligen Lebensabend.

Das Wasser ist wunderbar zum Füße planschen. Die meisten Besucher betrachten Meer und Beach Life aber eher als Kuriosum, vor dem, oder in dem man sich mit hochgekrempelten Hosenbeinen photographieren lässt. Alle 50 Meter ein Turm mit Badeaufsicht. Für zwei Schwimmer 5 Retter. In den Bergen sieht man eine Achterbahn, Disneyland. Es gibt nur einen „Parc Asterix“ in der Nähe von Chantilly. Der Kenner lässt alles andere links liegen.

Kein Kiosk mit Getränken, die nächste Essensmöglichkeit in der shopping mall über die Strasse bei Pizza Hut.


Wir sind früh genug dran zurück in die Stadt zu fahren und von Pier 4 mit der Fähre nach Lama Island überzusetzen.




Das klappt alles tadellos. Die Metro fährt in 2-4Minuten Takten.
Es gibt Internetterminals in manchen Stationen und man kann unterirdisch auch immer mit seinem persönlichem equipment online sein. In einem container kann man seine ausgeliehenen Bücher aus der Stadtbücherei einwerfen.




Auf der autofreien Insel mit mehreren Stränden und Orten erfahren wir von einer seit 17 Jahren dort lebenden Engländerin, dass es am Abend zuvor ein Fährunglück mit 39 Toten gab. Eine Privatfahrt war kollidiert. Auf der Fähre war niemand verletzt worden. Eine Englisch Lehrerin gesellt sich dazu. Sie wohnt hier und gibt Unterricht in Hongkong. Noch eine dreier Runde von Englischen Frauen kommt auf die Terrasse des kleinen Pubs. Ein alter Schwerenöter an der Theke. Lama Island wird auch als Hippie-Insel bezeichnet. Die Leute hier sind das dann wohl. Angelangt am Ziel ihrer Träume.



Wir lassen uns einen Tip von den Englischen Einheimischen fürs Mittagessen geben. Bei „Andies…“ sitzt man am Wasser. Alles ist paniert und frittiert und trifft wohl eher den britischen taste of „great food“ und „enjoyment“. Sehnsüchtig sehe ich die Tellerchen auf den Tischen der chinesischen Lokale.

Eine kleine Wanderung führt uns zu Stränden und kleinbuschiger Natur. Von fast allen Punkten des Weges ist ein großes Kraftwerk sichtbar. Hippie-Insel?. Eigentlich sucht man da bei Kraftwerksnähe doch eher das Weite. Australien und Neuseeland waren vor 1984 und auch danach noch sehr angesagt. Wem das zu extrem war, schaffte es wenigstens bis La Gomera und machte es sich dort europäisch gemütlich. Die-Welt-wie-sie-mir-gefällt.

Orwell hatte bei den meisten mehr Angst ausgelöst, als zu einem naturwissenschaftlichen Studium und politischem Engagement angeregt.



