Ein Paket nach Deutschland, daran denke ich schon länger. J. will mir dabei helfen. Ich nehme ein verpacktes Teeservice mit, damit man konkret alles durchspielen kann.
Wir fahren drei Banken an, die „Postal Service“ heißen, grün und gelb. An der größten Filiale gibt es neben den Kassenschaltern eine Theke mit Waage und einer Frau dahinter, die erst ein bisschen unwillig Auskunft gibt. Aber man kommt ins Gespräch und am Schluss sind wir wohl eine Stunde dort gewesen. Es gibt drei verschiedene Schnelligkeiten und Preise. Ist schon mal das Wichtigste in China. Darüber spricht man lange. Es gibt ein Formblatt mit fünf Durchschlägen, eine Hälfte der Seite in lateinischen Buchstaben auszufüllen, der Rest in Mandarin. Das ist in einer Plastikfolie, die aufklebbar ist. Sie wird dann alles verpacken und verschließt vor mir. Es gibt zwei Größen von Paketen. Tee gilt als Lebensmittel und muss als Inhalt aufgeführt sein. Das gilt alles für ein Kilo.
Zum Mittag treffen wir die Ärztin/Polizisten - Freunde mit Sohn in einem Lokal neben dem Polizeihauptquartier.


Das Tantchen hat eine Woche frei und sie essen dann auswärts. Diesmal werde ich über die Japaner informiert. Sie nehmen sich einfach was sie brauchen, sind brutal und grausam. Sie haben im letzten Krieg 300.000 Soldaten einen nach dem anderen in einer Reihe erschossen, usw., usf. Das Gespräch wendet sich dann der Olympiade zu. Ob alle Deutschen ein Pferd haben und reiten, werde ich z.B. gefragt. Dass man damit aufwachsen muss und, oder reich sein muss, freut ihn. „Genau wie bei uns“.
Den Tee wollen wir ein anderes Mal auf dem Großmarkt kaufen.

Einige Tage später zeigt J. mir ihr Büro mit drei Arbeitsplätzen an denen Internetverkauf abgewickelt werden soll. Bald. Jetzt ist noch nicht alles fertig. Sieht man häufiger. Die Böden, Wände, Elektroarbeiten nicht beendet, aber schon die Ledergarnitur auf Position und in Regalen Produkte eingeordnet. „Dann kann man sich schon mal mit Freunden treffen“.
Was sie da vertreibt? Recht geheimnisvoll. Getrocknetes aus dem Himalaja ist eine Sache auf großen Fotos an der Wand. Würzelchen mit Blatt dran. Zusammengebunden mit einem goldenen Band sieht es wie eine Hühnerkralle aus. Hilft bei Lungenkrebs. Und natürlich: “Good for man“, ist auch im Programm. Der Mann schläft dann die ganze Nacht nicht. Wer sich das wünscht sollte es dann auch gleich selber zu sich nehmen. Dann wird sehr viel Power frei. Den ganzen Tag als Tee und abends die Wurzeln essen.

Weiße, faustgroße, steinharte Gebilde werden gegen Hautkrankheiten eingesetzt, helfen die Haut wieder aufzubauen. Manche der Gebilde haben dunkle Stippsen eingeschlossen. Die ganz weißen sind teurer. Da sind nämlich die Federn schon heraus gewaschen.

Es sind Vogelnester. Der Vogel baut sie mit seinem Speichel. Und Speichel hilft ja bei der Wundheilung. Hören Ärzte nicht gern, wegen den Bakterien im Mund. Aber der Zuckerstoff in der Spucke kann wohl wirklich die Wundschließung beschleunigen. Darf man bei Krebs wiederum keinesfalls zu sich nehmen. Würde den Krebs stärker wachsen lassen.
Leuchtet alles total ein. Vogeldung ist sehr intensiv, also ist Vogelspeichel auch sehr konzentriert. TCM wird sich bei uns wie das Ayurveda-Ding bestimmt auch noch flächendeckend vermarkten lassen.
Also ich bin schon total überzeugt und gehe zur Zahnsteinentfernung in unser hiesiges TCM Hospital. Eher unspektakulär wird mir mit Ultraschall und viel Wasser der Zahnstein entfernt.
Am Freitag fragt J. per SMS, ob wir zu einem Ausflug übers Wochenende mit ihrer „Advertisment film art association“ mitfahren wollen. Ans Meer zum baden und zu einem Stein mit Bergwanderung. „Two outfits only needed“ Eine Übernachtung. Die Freundin vom Reisebüro kenne ich schon und den Photographen. Der Trip kostet 625RNB alles inclusive.
Ich fahre zur Bank, werde in einer der Glasboxen automatisch eingeschlossen, kein schönes Geräusch die Verriegelung, und hebe den Höchstwert 2.500RNB für das Weekend ab.
Beim bezahlen im Reisebüro bekomme ich eine DIN A4 Seite nur auf chinesisch mit allen Daten für den Ablauf der Reise. Fujian heißt die Provinz, die wir bereisen.
Wir werden 20 Personen sein, auf die ich mich total freue.
05:50 am werden wir von dem Bus im Hotel abgeholt.