Wir gehen aus dem dunklen Markt heraus auf die von Bäumen gesäumte, älteste Strasse
in Jiangshan wie ich jetzt erfahre, mit vielen, kleinen Handwerksbetrieben. Nicht nur dieser Klamotten- und Taschenverkauf, und steuern einen weißen BMW an. Im Kofferraum werden meine Einkäufe, also diese mit Stroh gefüllten Kissen verstaut. Sie hat ein riesiges Glas mit Deckel für eine Früchteweinherstellung gekauft. Ich sitze in neuem creme und moccafarbenem Leder.
Joyce erzählt. Sie wohnt in Singapur, hat zwei Söhne, 9+10, kommt aus Jiangshan und verbringt immer mal wieder einige Zeit hier. Sie hat ein Haus nicht weit vom Hotel, dass sie seit zwei Jahren bewohnt. Ihre Eltern sind 80 und 83. Alle Geschwister wohnen hier.
Jetzt fahren wir vor dem Lunch noch zu Freunden, die ein Reisbüro haben. Dort arbeiten mehrere hinter Schreibtischen, auf dem Fußboden türmen sich Stapel eines kleinen Buches. Eine Broschüre. Drinnen sind lauter Bilder von Joyce in verschiedenen Outfits an verschiedenen Plätzen. Das hat sie von einem Fotographen machen lassen zu ihrem 40sten. Die Zeit vergeht so schnell und die Jugend vergeht, da hat man dann eine Erinnerung. 100 Stück für Familie und Freunde. Hab ich mal zu meinem Geburtstag von jemandem geschenkt bekommen. Fand ich eigentlich merkwürdig.
Der Photograph wird auch mit uns essen. Es ist sein Hobby. Er ist bei der Regierung angestellt. Tee wird gereicht. Sehr guter Grüner Tee aus der Gegend hier. Dann brechen wir auf. Ein paar Schritte weiter ist das Lokal. Ein Raum ist vorbereitet. Die Schüsseln kommen sofort nacheinander auf die runde Drehplatte. Wir knabbern erst Sonnenblumenkerne und Erdnüsse. In Salzwasser gekocht und trocken gebacken. Dann kommt der Fotograph mit Arbeitskollegen, beide beim government angestellt. Er redet ununterbrochen. Leider kein Englisch. Auf jeden Fall soll ich auch so ein Buch machen lassen. „Mein Aufenthalt in Jiangshan“ Er sieht schon alles genau vor sich und hätte viele Ideen. Er wär ein richtiger Künstler, sagt Joyce. Find ich gut. Mach ich alles. Dann hat die Gesellschaft ihre eigenen Themen. Wir machen noch Gruppenfotos, dann fahren wir zu Joyces Haus, weil es auf dem Weg zum Hotel liegt.
Es ist eine Anlage, die ich vom vorbei laufen kenne. Mit Wachhäuschen und wirklich schönen großen Häusern. Von der Garage gehen wir in die erste Ebene. Alles weißer Marmor, schwere traditionelle Holzmöbel und viele Bücher. Von dieser Ebene geht es zu einer Galerie von der eine neue Ebene mit Küche und Esszimmer auch mit schönen Holzmöbeln weiterführt. Man weiß nicht so recht wo was anfängt und wo zu Ende ist mit dem Raum, oder wo er hinführt.
Ich bekomme noch ein Buch von dem Künstler geschenkt. Schwarz/weiß Aufnahmen von Dächern einer antiken Stadt hier in der Nähe.
Wir trinken Tee und knabbern wieder was. Schinken und Kekse und Mandarinen. Wir wollen mal zusammen Badminton spielen. Ich soll jederzeit vorbeikommen, oder anrufen, oder wenn wir das Auto brauchen. Kann sie uns geben, oder wohin fahren, was-immer.
Das fühlt sich nach neuen Erfahrungen mit China an. Darauf hab ich Lust.